Hier ein kleiner Auszug aus Charleens C30-Motorsport-BLOG:

Picture by Marcel Bäumer - 2meter1.de

Start-Aufstellung und die besondere Atmosphäre der Nordschleife

 

Es ist ja nun unsere erste Motorsport-Veranstaltung, allein deshalb hat vieles noch das gewisse Magische, Kribbel-Gefühl-Auslösende. Aber morgens 7 Uhr an der Touristeneinfahrt zur Nordschleife stehen, in der ersten Morgensonne die letzten Checks am Wagen vornehmen, die vielen alteingesessenen Profis und Nordschleifenkenner um einen rum, das knallt einen schon ordentlich weg. Fahrerbesprechung, Rookie-Aufkleber, (beide) Haken dran, letzter Blick auf den Transponder für die Zeitnahme auf dem Armaturenbrett vor der Beifahrer-A-Säule, und schon rollen wir zur T13.

 

Der erste Rundenblock, die erste Verwirrung, der C30 bleibt cool

 

Der C30 kommt gut weg, Charleen steuert souverän unsere ersten GLP-Kilometer an. Die Strecke ist dank des sehr guten Wetters fast komplett trocken, der T5 freut sich sichtlich über die kühle Ansaugluft.

 

Wie das immer so ist, man liest im Vorfeld das Reglement zigmal durch, ist sich seiner Sache sicher, und dann kommt in der Fahrerbesprechung dieser eine Satz, der dich überlegen lässt, ob du jetzt nicht schneller oder nicht langsamer als 11:15min fahren darfst. Hm. Einführungsrunde, viel Verkehr, unsere überschaubare Streckenkenntnis, 13min irgendwas. Das wird ja ein kurzes Vergnügen. Setzrunde erster Block, Charleen heizt dem C30 gut ein, meine Wenigkeit notiert kurz im Kopf, dass die Glattleder-Seriensitze, die nicht mal vorgeben, je von Seitenhalt gehört zu haben, zwingend Sportsitzen weichen müssen. Heraus kommt eine 12:23min. Kurze Enttäuschung, wird jetzt für uns die schwarze Flagge geschwenkt? Aber dann kurze Besinnung, die Regel lautet natürlich, nicht schneller als 11:15min für eine Runde. Also alles gut, bis auf die Tatsache, dass wir eine stramm gefahrene Runde als Setzzeit für den ersten Block haben. Wir schreiben ihn deshalb ab und nutzen die Runden, um uns an den Verkehr und die Strecke zu gewöhnen. Immer mal wieder in die Mechanik um uns herum in Gestalt des C30 reinhören: Motor gesund, Bremse fit, Reifen zufrieden – läuft. Außerdem tasten wir uns an die offene Döttinger Höhe heran, auch wenn wir noch kein gutes Gefühl dafür haben, mit den Rechtsparkern klarzukommen, die auf ihre Mindestzeit warten. Mir schießt kurz durch den Kopf, dass in meiner Vorstellung 95% Vollstoff und dann drei Minuten parken, um dann mit 60km/h zur Zielgeraden zu zuckeln, nicht so viel mit Gleichmäßigkeit zu tun haben. Aber gut, wir fangen erst an, und man will ja nicht gleich wieder unangenehm auffallen. Notiz für GLP 2: Döttinger Höhe, pedal to the metal, links hat Vorfahrt!

 

Zwischen Runde 6 und 7 könnte man zum Tanken rausfahren, brauchen wir aber nicht. Mit roundabout 14l/100km kommen wir locker über die Distanz von rund 250km. Also hinein in den zweiten Wertungsblock. Die wichtigsten Fragen sind geklärt, das Tablet liegt zum Stoppen bereit, ich habe mir fürs Erste drei Messpunkte gesetzt: Brücke Flugplatz, Brücke Breitscheid, Streckenposten Wippermann. Charleen und der C30 haben sich eingegroovt.

 

Wir setzen in Runde 8 eine 13:41.57 (gestoppt). Ich orientiere mich an dem GPS-Messgerät, dass wir aufs Armaturenbrett vor die Beifahrer-A-Säule geklebt haben. Passt.

 

Erste Bestätigungsrunde, wir schwimmen gut mit und funktionieren als Team. Die Messpunkte passen gut mit 1:25min, 5:25min und 9:25min. Am Ende steht eine 13:43.04, also gerade mal 1,5s Abweichung über die volle Nordschleife! Hammer. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass wir das hinbekommen können und sich der ganze Aufwand lohnt. Der einzige Fehler, der sich mir aber zunehmend von unten heraus aufdrängt: ich hätte etwas frühstücken sollen.

 

An dieser Stelle der wichtige Einschub: zwölf Runden Nordschleife sind mit Seriensitzen und -gurten eine echte Herausforderung für den Kreislauf des Beifahrers. Wer also mit Serienequipment GLP oder z.B. mehrere Runden Tourifahrten machen möchte: gebt dem Beifahrer unbedingt eine Spucktüte an die Hand. Das ist ganz und gar nicht peinlich, sondern definitiv besser, als das durchdachte Mageninnere im Innenraum zu verteilen. Wir hatten glücklicherweise an der Front vorgesorgt.

 

Zurück auf die Strecke, zweite Bestätigungsrunde im Block 2. Zwei Teilnehmer verhageln uns mit ihrem Tempo-60-Geschleiche in der Verbindung von der Döttinger Höhe zur T13 durch konsequentes Nebeneinanderfahren und Nicht-Überholenlassen die Zeit. So landen knapp 170 Zehntel Aufschlag in Gestalt von 170 Strafpunkten auf unserem Konto. Aber was solls, wir sind Rookies.

 

Letzte Bestätigungsrunde, es läuft wieder richtig gut. Wir kommen gut über die Strecke, haben relativ freie Bahn auf der Döttinger Höhe und landen eine passable 13:40.16. Nur 1,4s unter der Setzzeit. In der Ausklingrunde kämpfe ich noch etwas mit meinem Kreislauf, Charleen bringt die überlange Achterbahnfahrt aber routiniert zu Ende.

 

Wieder zurück bei der Graf-Ulrich-Halle überflutet uns Adrenalin. Die mitgereiste Verwandtschaft und unser guter Freund Marcel empfangen uns, und wir genießen die abfallende Anspannung. Abenteuer GLP, die erste. Bestanden!

 

 

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